Heute gehen wir der Frage auf Spur, seit wann der Rollator das Leben vieler Menschen erleichtert und wo das erste Modelle entwickelt wurde. Lass uns in die Geschichte der Gehhilfe eintauchen und erfahre spannende Fakten!
Rollatoren sind für viele Leute nicht mehr aus dem Alltag wegzudenken. Sie ermöglichen alten, gehbehinderten oder körperlich schwachen Personen ein Stück Freiheit zurückzugewinnen.💛
Er wird oft aber auch nur vorübergehend nach Hüft-Operationen verwendet, um wieder auf die Beine zu kommen.
Doch seit wann gibt es Rollatoren? Und wann wurde die erste Gehhilfe mit Rollen entwickelt?🤔
Heute wollen wir einen Blick auf die Geschichte des Rollators werfen und uns ansehen, wie er sich im Laufe der Zeit entwickelt hat und was heute der letzte Stand der Technik ist.
Inhaltsverzeichnis
Was war der Vorgänger des Rollators?
Bevor der Rollator auf den Markt kam, waren Gehstöcke, Krücken und Gehgestelle die am häufigsten verwendeten Hilfsmittel. Gehstöcke und Krücken bieten zwar eine gewisse Stabilität, schränken jedoch die Bewegungsfreiheit und Geschwindigkeit des Benutzers ein.🚶🏻
Gehgestelle wiederum ermöglichen mehr Bewegungsfreiheit, sind jedoch weniger stabil und bergen ein höheres Sturzrisiko, da man sie bei jedem Schritt anheben muss. Dafür braucht man viel Kraft, was das Gestell für längere Strecken ungeeignet macht.
Ebenso gelten Lauflernhilfen für Kinder als Vorgänge der heutigen Rollatoren. Sie waren ab dem 15. Jahrhundert weit verbreitet. Auch diese Gestelle hatten schon Rollen und stützen die kleinen Kindern unter den Armen, um ihnen das Laufen zu erleichtern.
Im Ersten Weltkrieg wurden medizinische Hilfsmittel für verwundete Soldaten entwickelt, die Lauflernhilfen von Kindern nachempfunden wurden.
Der unmittelbare Vorfahre des Rollators ist aber das vierbeinige Gehgestell „Gehbock“, den der Brite William Cribbes Robb 1949 zum Patent anmeldete. Dieser Rollator war noch frei von Rädern.🛞
1957 kam eine ähnliche Gehhilfe auf den Markt – diesmal allerdings mit Rollen. Sie konnte sich aber nicht durchsetzen.
Rollator seit wann gibt es ihn?
Der Rollator, wie wir ihn heute kennen, hat seinen Ursprung im Jahr 1978, als die schwedische Erfinderin Aina Wifalk ihr revolutionäres Design vorstellte.
Wifalk, die selbst an Polio (Kinderlähmung) erkrankt war, entwickelte den Rollator, um Personen mit Gehbehinderungen eine bessere Mobilität und Unabhängigkeit zu ermöglichen. Aina Wifalk machte eine Ausbildung zur Krankenschwester und erkrankte mit 21 Jahren an Kinderlähmung, wodurch sie ihr Studium abbrechen musste.🩺
Sie arbeitete ab jetzt als Beraterin in einem Krankenhaus und war 1976 musste sie ihren Job aufgeben, weil ihre Schultern von den Gehstöcken so abgenutzt waren. Sie machte sich Gedanken, wie man dieses Problem lösen könnte und kam 1987 auf die Idee, eine Gehhilfe mit Rollen zu entwerfen.
Wifalk beantragte Geld bei einem staatlichen Entwicklungsfonds, der sofort das Potenzial erkannte und sie bei der Herstellung eines Prototypen unterstütze. Nur drei Jahre später gab es den Rollator, wie wir ihn heute kennen.
In den 1980er-Jahren wurde das Hilfsmittel immer beliebter und begann, sich weltweit durchzusetzen.🌏
Seit wann Rollatoren in Deutschland, Österreich und der Schweiz weiter verbreitet sind, lässt sich rasch herausfinden – seit 1990, denn ab da haben Ärzte begonnen, die Gehhilfen zu verordnen.
Schweden ist das Land mit der höchsten Rollatorendichte, pro Jahr werden hier 60.000 Rollatoren von Ärzten verschrieben.
Die Absatzzahlen der rollenden Gehhilfen hat sich seit der Einführung vervielfacht. Kein Wunder, in den letzten Jahren wurden zahlreiche Verbesserungen am ursprünglichen Rollator-Design vorgenommen.
Der Prototyp des ersten Rollators war übrigens aus Holz gefertigt!
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Was macht eine gute, moderne Gehhilfe aus?
Heutzutage gibt es eine Vielzahl von Modellen mit unterschiedlichen Funktionen, die auf die individuellen Bedürfnisse der Nutzer abgestimmt sind, wie Rollatoren mit Sitzgelegenheiten oder solche, die auch im Innenbereich eingesetzt werden können.
Zudem verfügen moderne Rollatoren über zusätzliche Funktionen, wie Bremsen und Ablagemöglichkeiten, die das tägliche Leben für Menschen mit Gehbehinderungen weiter erleichtern.😊
Seit der Einführung des Rollators hat sich das Leben vieler Menschen enorm verbessert, indem ihnen geholfen wurde, ihre Mobilität und Selbstständigkeit wiederzuerlangen.
Viele Krankenkassen übernehmen heute zumindest einen Teil der Kosten für einen Standard-Rollator.
Eine gute und hochwertige Gehhilfe zeichnet sich heute durch diese Faktoren aus:
Aluminium oder Carbon
Während der erste Rollator noch aus Holz gefertigt war, kommt heute meistens Aluminium zum Einsatz. Bei ultraleichten Modellen setzen die Hersteller auf Carbon und schaffen es damit Rollatoren zu entwickeln, die unter 5 kg wiegen.
Räder
Die Räder können entweder aus Vollgummi sein oder wie bei einem Fahrrad mit Luft gefüllt. Die zwei Vorderräder drehen sich um die eigene Achse, während die hinteren für Stabilität sorgen und das Gleichgewicht verbessern.👍🏻
Räder von heutigen Rollatoren sind heute sehr leicht und gleiten beinahe lautlos über den Boden. Je nach Terrain können sie größer oder keiner ausfallen.
Große Räder kommen auf unebenen Böden wie Kies oder Waldwegen zum Einsatz. Kleinere Räder sind ideal für die Wohnung.
Ergonomie
Seit wann Ergonomie beim Rollator eine Rolle spielt? Spätestens seit immer mehr Menschen auf Rollwagen angewiesen sind. Rund um das Thema Ergonomie wird ordentlich nachgebessert.
Jetzt lassen sich Gehhilfen ganz einfach an den Körper anpassen. Bei allen kann man heute die Höhe der Griffe einstellen, bei einigen auch die Sitzhöhe oder die Höhe des gesamten Gestells.
Durch das Anpassen des Geräts an die Körpergröße gehen Benutzer aufrecht und verhindern dadurch Rücken-, Nacken- und Schulterschmerzen.😊👍🏻
Es gibt aber auch spezielle Rollatoren für große Menschen, die über die Standardgröße von 1,80 cm hinausgehen.
Schau mal hier: „So stellst du die Höhe des Rollators richtig ein!“
Korb, Tasche oder Netz
Um Gegenstände zu transportieren, Einkäufe zu erledigen oder persönliche Dinge abzulegen (oder den geliebten Hund), sind Rollatoren mit einem Korb, einem Netz oder einer Tasche ausgestattet. In vielen Fällen lassen sie sich einfach abnehmen.
Sitzfläche
Wer in seiner Bewegung eingeschränkt ist, aber dennoch mobil sein möchte, der muss oft Pausen einlegen, um wieder neue Energie zu tanken. Dafür haben Rollatoren Sitzflächen, die gepolstert sind. Ebenso sind sie mit einem Rückengurt ausgestattet, der beim Sitzen als Lehne dient.
Es gibt sogar spezielle Rollatoren, die eine extra große Sitzfläche bieten. Sie sind ideal für alle, die Schmerzen haben und rasch erschöpft sind. Darauf kann man sich gut ausrasten und neue Kraft tanken.🔋
Bremsen
Die Bremsen sind ein sehr wichtiger Bestandteil der Gehhilfe. Man kann sie bei fast allen Modellenselbsteinstellen. Die Funktionsweise ist ähnlich wie beim Fahrrad – über einen Seilzug, der am Griff angebracht ist, kann man die Bremsklötze näher ans Rad steuern.
Zusätzlich haben Rollatoren eine Feststellbremse, sie hilft dabei, den Rollator zu blockieren und ungewolltes Rollen zu verhindern – wie man es von vielen Kinderwägen kennt.
Anfangs hatten die Geräte keine Bremsen. Seit wann Rollatoren damit ausgestattet sind, konnte man nicht mehr genau nachvollziehen. Nach einigen Crashes – vorrangig bei Hügeln – wurde hier aber schnell nachgebessert.
Du kannst dich hier über die Bremsen von Rollatoren informieren:
Regenschirm, Stockhalterung und Co
Bei der Ausstattung der Geräte wird ständig getüftelt. So besitzen heute viele Modelle Halterungen für spezielle Regenschirme, um im Falle von Schlechtwetter dennoch beide Hände auf dem Rollator ablegen zu können.🌂
Andere Modelle haben eine Stockhalterung, in der die Gehstöcke eingekippt und jederzeit entnommen werden können. Für längere Spaziergänge können auch Getränkehalterungen installiert werden.
Unser Fazit
Es ist spannend zu sehen, wie schnell sich in nicht mal 50 Jahren aus dem Prototyp die heutigen sehr modernen Gehhilfen entwickelt haben. Die Entwicklung des Rollators ist ein Meilenstein in der Verbesserung der Mobilität für Menschen mit Einschränkungen.
Der Gehwagen ist ein Zeichen für Unabhängigkeit und einen aktiven, selbst bestimmen Lebensstil.💛